19:30 • BERLIN • ST. ELISABETH-KIRCHE

X³ – Iannis Xenakis und das Musiktheater – Oresteia

MONTAG

30

MAI

Iannis Xenakis - Oresteia (1965/1989)

Xenakis kreierte ein Universum, das auf der Philosophie der griechischen Antike basierte. Die Oresteia ist seine Bearbeitung der Orestie von Aischylos. Basierend auf dem Krieg der Griechen gegen die Trojaner spürt man durchgehend die Dekonstruktionen und Grausamkeiten, die daraus folgen.

Xenakis selber war schwer getroffen vom 2. Weltkrieg. Als dieser ausbrach, schloss er sich als junger Mann der Widerstandsbewegung in Athen an, zuerst gegen die deutschen Besatzer, schließlich gegen die Briten. 1945 wurde er von einem britischen Granatsplitter im Gesicht getroffen. Er verlor dabei die Hälfte seines Gesichtes und ein Auge. Nach einem Todesurteil wurde er von seinem Vater im Frachtraum eines Schiffes versteckt und erreichte Paris 1947. Sein Schaffen hatte ab diesem Moment eine existenzielle Notwendigkeit, er hatte überlebt.

Die Klangwelt seiner Musik entwickelte sich aus dem was ihn umgeben hatte. Es waren Klänge aus der Natur, wie Gewitter oder Schafsherden, sowie Sounds aus den Kriegszeiten: chorische Parolen der Demonstrationszüge, Schüsse, Stille, Schreie. 

Die Oresteia ist so aktuell wie noch nie und soll zu einem ritualistischen Raum-Klang-Erlebnis werden - und wenn man es zulässt, kann man hören wie die Erde sich öffnet.

Nach der Aufführung spricht Frank Harders-Wuthenow mit Sharon Kanach und Roland Hayrabedian über die Zusammenarbeit mit Iannis Xenakis.

Roland Hayrabedian, Dirigent

Anisha Bondy, szenische Einrichtung

Anne Hölzinger, Raumkonzept

Patrice Balter, Bariton

Guillaume Vairet, Schlagzeug

Musicatreize

Vocalconsort Berlin

Staats- und Domchor Berlin 

ensemble unitedberlin

Ensemble unitedberlin’s recent production in the X3 Festival of Iannis Xenakis’s Oresteïa, in collaboration with Musicatreize, the Berlin Vocalconsort, the Staats- und Domchor Berlin, expertly conducted by Roland Hayrabedian, was one of the finest performances of this milestone I have ever experienced. The minimalist scenography signed by Anisha Bondy and Anne Hölzinger really captured the essence of the work and transformed the iconic St. Elisabeth Church into the perfect vessel to transmit the timely message of the birth of democracy to the public today. The love and engagement of all the musicians were palpable and contagious and the audience left the venue completely transformed. Such devotion really pleas for repeat performances throughout Europe if not the whole world!

Sharon Kanach (Vice-Présidente Centre Iannis Xenakis)

Mit freundlicher Unterstützung der

Anfahrt

BERLIN
Invalidenstraße 3
10115 Berlin